Bericht und Bild:
Rolf Rombach

Bach-Kantate war eindringliche Verkündigung und hohe Kunst

In der evangelischen Stadtkirche in Schiltach fand am Sonntag ein ganz besonderer kirchenmusikalischer Gottesdienst statt. Es erklang dabei zum „Jahr der Taufe 2011“ die Kantate BWV 37 von Johann Sebastian Bach „Wer da gläubet und getauft wird“ für Soli, Chor und Orchester. Es war eindringliche Verkündigung und zugleich hohe musikalische Kunst. Ausführende waren die Solisten Monika Wartmann-Bührer (Alt), Klaus Haas (Tenor) und Werner Huck (Bass), dann die Schiltacher Kantorei, der evangelische Kirchenchor Gutach und Gastsänger sowie das Instrumentalensemble „Capella Vivace Rottweil“. Die Gesamtleitung lag bei Kantor Detlev Zeller, der auch den Orgelpart übernahm. Die Predigt hielt Pfarrer Christoph Glimpel. Dieser so genannte Kantaten-Gottesdienst erfuhr eine enorme Resonanz. Der große Kirchenraum war nahezu voll besetzt.

Der Dirigent verstand es, den mächtigen Chor mit 45 Sängerinnen und Sängern mit den Solisten und der „Capella“ zu einer harmonischen Einheit zu führen, und gleichzeitig die Gottesdienstbesucher mit hinein zu nehmen in die musikalische Schönheit und in die wichtige biblische Aussage, dass nur der „uns geschenkte Glaube“ hin zur Seligkeit führt. Dieser Gottesdienst war ein nachhaltiges religiöses Konzert.

Mit einer einstimmenden Musik wurden die Hörenden hinein in den Gottesdienst geführt. Und nach Gemeindegesang und Psalm 139 nahm die Kantate ihren Anfang. Der kraftvolle Chor erfüllte den Kirchenraum und gab mit dem beginnenden  „Wer da gläubet und getauft wird, der wird selig werden“ die Richtung an. Gute Vorbereitung war deutlich auszumachen. Gute Stimmqualität, Flexibilität und die Identifikation mit der Bach’schen Musik wurden bewundert. Und die Solisten brachten sich in Arie, Duett und Rezitativ mit ihren klaren und ausgereiften Stimmen mit ein und präsentierten sich als souveräner Teil des Ganzen. Das Orchester war mittragender Gestalter und unerlässlicher Begleiter der Stimmen.

Pfarrer Christoph Glimpel stellte in den Mittelpunkt seiner Predigt das Thema und die Aussage der Kantate. „Die Töne und Worte waren ein Genuss“, sagte er weiter, und sprach damit auch dem „Publikum“ voll aus dem Herzen. Und er fügte hinzu: „Wir konnten die herrliche Musik des Johann Sebastian Bach und zugleich unsern von Gott geschenkten Glauben genießen.“ Nach weiteren Gemeindeliedern, die alle auf Taufe und Glauben zugerichtet waren, setzten die Mitwirkenden mit dem Bach-Lied „Freut euch alle, singt mit Schalle“ den musikalischen und gottesdienstlichen Schlusspunkt. Langer Beifall war Lohn für die Musiker und ihren Leiter.

Kantate 2011

Der Kantaten-Gottesdienst in der evangelischen Stadtkirche in Schiltach. Links: Kantor Detlev Zeller und Pfarrer Christoph Glimpel.