Fastensonntage


Sonntage der Passionszeit
Die fünf Fastensonntage sind die Sonntage in der großen christlichen Fastenzeit. Diese heißt offiziell „Österliche Bußzeit“ (katholisch) bzw. „Passionszeit“ (evangelisch) und umfasst 40 Werktage zwischen Aschermittwoch und Ostern. Sie ist eine Vorbereitungs- und Bußzeit, in der der Leiden Christi gedacht wird, und dient der Vorbereitung auf die österliche Freudenzeit. In der Fasten- bzw. Passionszeit liegen sechs Sonntage, die selber fastenfrei sind: die fünf Fastensonntage sowie der Palmsonntag.

Die Sonntage werden nach den Anfangsworten des Introitus
(= Eröffnungsvers der Messe) benannt:

1. Fastensonntag:
Invocavit oder Invocabit (Invocavit me, „Er ruft mich an [, darum will ich ihn erhören]“, Ps 91,15 Lut)

2. Fastensonntag:
Reminiscere (Reminiscere miserationum tuarum, „Gedenke, HERR, an deine Barmherzigkeit!“ Ps 25,6 Lut) beziehungsweise in der römisch-katholischen Kirche Tibi dixit cor meum („Mein Herz denkt an dein Wort“ Psalm 27, 8)

3. Fastensonntag:
Oculi (Oculi mei semper ad Dominum, „Meine Augen sehen stets auf den HERRN“, Ps 25,15 Lut)

4. Fastensonntag:
Laetare (Laetare, Jerusalem, „Freu’ dich, Jerusalem“, Jes 66,10 Lut)

5. Fastensonntag - Passionssonntag:
Judica (Judica me, Deus, „Gott, schaffe mir Recht!“ Ps 43,1 Lut), auch schwarzer Sonntag.

Palmsonntag (Palmarum)
Eine „Eselsbrücke“ zum Einprägen der sechs Sonntage in der Fastenzeit ist der Satz „In rechter Ordnung lerne Jesu Passion“.

An den Sonntagen der Fastenzeit gibt es in der Messliturgie kein Gloria und kein Halleluja. Oft wird auch nicht mit vollem Geläut zum Gottesdienst gerufen. Die liturgische Farbe ist Violett. An Laetare kann in der katholischen Kirche stattdessen Rosa verwendet werden (ebenso am Sonntag Gaudete im Advent). Dieses aufgehellte Violett weist in der Mitte der Bußzeit auf die nahende Osterfreude hin.