Rückblick Freizeit ohne Koffer 2023 "Jeremia"
„Hallo, ciao, ciao, guten Tag, moin, moin!“ Mit diesem Flashmob-Ohrwurm wurden die 53 Kinder am Freitagabend gegen 17 Uhr von den 45 Mitarbeitenden im neuen Martin-Luther-Haus empfangen.
Mit Klassikern von „Sei ein lebend’ger Fisch“ bis „Freudenschrei“ tauchten wir mit der Bäänd in die FOK-Atmosphäre ein. Nachdem wir unsere Gruppenmitglieder in der Kirche kennengelernt hatten, stärkten wir uns alle beim Abendessen mit Maultaschen und Kartoffelsalat. Beim Anspiel nahmen uns Märkle, eine eigensinnige Postbotin und die Moderatorin mit in die Geschichte von Jeremia. Gott hatte ihn zum Propheten berufen – für Jeremia unfassbar, denn ist er dafür nicht viel zu klein, jung, schüchtern, unerfahren, …? Beim Freitagabendspiel durften die Kinder genau das Gegenteil erleben: Gemeinsam als Kleingruppe stellten sie unter Beweis, dass sie nicht „zu klein“ sind, um Salzbrezeln mit dem Mund aus der Luft zu schnappen, nicht „zu allein“ um spektakuläre Menschenpyramiden zu bauen und auch nicht „zu leise“, um Botschaften zu überbringen.
Mit einem gemeinsamen Frühstück starteten wir in den Samstagmorgen. Jeremias Botschaft vom Sieg der Babylonier über die Israeliten wollte keiner hören – viel lieber glaubte man dem Propheten Hananja, der eine schnelle Besserung der Umstände versprach. Wem sollte man da glauben? Diese Frage zog sich auch durch das Stadtspiel: Ganz anders als in den Jahren zuvor gab es keinen vorgegebenen Stationslauf durchs Städtle. Anhand von Fragen mussten sich die Kinder selber entscheiden, wohin der richtige Weg wohl führt – und kamen im Zweifelsfall bei der falschen Station raus und mussten umkehren. Ein turbulentes Spiel, bei dem Spielstationen von Auto schieben über Skilaufen bis zu einem Bobbycar-Staffellauf dabei waren.
Den Nachmittag nutzen wir, um uns, je nach Interesse, kreativ oder aktiv auszuprobieren. Vogelhäuser bauen, Just dance spielen, Badebomben machen, Laternen basteln, Briefpapier designen – für jeden war etwas dabei. Zwischendurch konnte man sich mit Apfelschnitzen und Kuchen stärken.
Gespannt verfolgten wir nach dem Abendessen die Fortsetzung des Anspiels: Für das Volk Israel trat ein, was Jeremia schon die ganze Zeit verkündet hatte: In den nächsten 70 Jahre werden sie in Babylonien als Verschleppte leben müssen. Beim Samstagabendspiel war es daher die Aufgabe jeder Kleingruppe, sich möglichst schnell in „Badenlonien“ zu integrieren, sich mit den Bewohnern gut zu stellen, Berufe zu erlernen, anderen zu helfen und so Stück für Stück dem Ziel – der Einbürgerung durch das Integrationsamt – näher zu kommen.
Der Familiengottesdienst griff das Hoffnungsbild Jeremias auf: So wie der Mandelzweig lange tot aussieht und doch plötzlich Blüten aus ihm hervorbrechen, so durfte auch das Volk Israel nach langer Gefangenschaft wieder heimkehren. Mit dieser Freude im Herz und dem Lied „Sei ein lebend’ger Fisch“ endete die FOK 2023. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!
(Emma Schuffenhauer)