Freizeit ohne Koffer 2024 - "Ruth"
„Halli, Hallo, Herzlich willkommen!“ hieß es am Freitag gegen 17 Uhr für die 54 Kinder, die von ihren 28 Mitarbeitenden und viel guter Laune im Martin-Luther-Haus empfangen wurden. Mit Klassikern von „Sei ein lebend’ger Fisch“ bis „Freudenschrei“ tauchten wir mit der Bäänd in die FOK-Atmosphäre ein, lernten unsere Gruppe kennen und stärkten uns alle beim Abendessen mit Maultaschen und Kartoffelsalat. Das Kontrastprogramm bildete die Geschichte der Familie von Elimelech und Noomi, die unter großer Hungersnot litten. Die Familie musste das Land verlassen. Es lag an den Kindern, sich Gegenstände für die Flucht beim Freitagabendspiel zu erspielen. Sprachkenntnisse, Geschwindigkeit, künstlerische Fähigkeiten, Merkfähigkeit, aber auch Überwindung beim Greifen in die Black Boxen waren gefragt. Und die Geschichte wendete sich zum Guten: Die Familie findet in Moab eine neue Heimat und in Ruth und Orpa zwei Moabiterinnen, die die beiden Söhne heiraten.
Nach unserem gemeinsamen Frühstück am Samstag erlebten wir mit Willi Wichtig und dem Moderator die große Schreckensmeldung im Anspiel: Die drei Männer waren gestorben. Und so machte sich Noomi auf den Weg zurück in ihre alte Heimat Bethlehem. Ruth ist fest entschlossen, Noomi zu begleiten und ihr die Treue zu halten.
Für das Stadtspiel wurde daher eine große Treue-Punkte-Aktion gestartet: Eisschollen, ein Salzsäuresee, Spinnennetze und eine Slackline galt es zu überwinden, Ekel-Smoothies wurden verkostet und so unermüdlich Punkte gesammelt. Bei all diesen Herausforderungen waren wir froh über unser fleißiges Küchenteam, das uns auch „in der Fremde“ mit einem Mittagessen versorgte.
Etwas erschöpft aber voller Motivation kamen die Kleingruppen wieder am Martin-Luther-Haus an. Das trifft auch auf Noomi und Ruth zu: Angekommen in Bethlehem kümmerten sie sich um eine Bleibe und Ruth sammelte die übrig gebliebenen Ähren auf dem Feld eines Mannes Boas. Er ist sehr großzügig zu ihr, sie erkennen – auch hier ist Gott bei ihnen.
Bei den Hobbygruppen war einiges geboten: Ganz individuell konnte jedes Kind überlegen, wonach ihm gerade war: Kreativ austoben beim Magnete, Postkarten und Kekse verzieren, bei der Wasserschlacht und mit Longboards auspowern oder doch eher eine Verschnaufpause mit Apfelschnitzen und Kuchen einlegen.
Gespannt verfolgten wir nach dem gemeinsamen Abendessen Noomis Plan: Ruth sollte zu Boas gehen und ihn bitten, sie zu heiraten. Ein Vorhaben, das Ruth Überwindung kostete, doch aufging. Boas und Ruth wollen und können heiraten! Krönender Abschluss dieser glücklichen Geschichte bildete das Samstagabendspiel: Die Hochzeit für das Paar musste vorbereitet werden. Keine leichte Aufgabe, denn im Martin-Luther-Haus wimmelte es nur so von durchtriebenen Händlern, eigensinnigen Künstlern und anderen Rollen, die alle ihren Teil zu einem rundum gelungenen Fest beisteuern wollten – gegen angemessene Entlohnung.
Der Familiengottesdienst am Sonntag richtete den Blick ganz weit in die Zukunft: Denn Ruth ist die Urgroßmutter von David und damit unmittelbar mit Jesus verwandt. Mit fröhlichen, ausgelassenen Bewegungsliedern, vielen Bildern und mutmachenden Gedanken zu Ruths Geschichte im Herzen ging die diesjährige FOK zu Ende.
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Text: Emma Schuffenhauer
Foto: Jonas Götz