Kantatengottesdienst am 15.07.2007
Die Gemeindemitglieder und Gäste erlebten am Sonntag-vormittag in der evangelischen Stadtkirche in Schiltach einen nachhaltigen Kantatengottesdienst. Die Ausführenden gestalteten treffend die Kantate BWV 100 „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ von Johann Sebastian Bach. Es war deutliche Verkündigung, in die die Zuhörer hier mit hinein genommen wurden.
Rund fünfzig Sängerinnen und Sänger waren es, darunter die Schiltacher Kantorei, der evangelische Kirchenchor Gutach und der Schiltacher Kinderchor, die sich mit guter Interpretation und klarer Identifikation präsentierten. Mit dabei waren ein ergänzendes Instrumentalensemble mit zwölf Instrumentalisten sowie die vier Solisten Regine Barth-Bessei (Sopran), Yvonne Bramowski (Alt), Klaus Haas (Tenor) und Jürgen Bärmann (Bass). Die musikalische Gesamtleitung hatte der Schiltacher Kantor Detlev Zeller. Er führte sicher und hatte stets den erforderlichen Kontakt zu den Mitwirkenden. Das Chor- und das Instrumentalensemble war zusammen mit den Gesangssolisten ein harmonisches Ganzes, brillierten durch einfühlsame Musikalität und zeigten ein hohes Leistungsniveau. Die hellen Kinderstimmen banden sich als Besonderheit gut ein. Chor und Solisten sangen im passenden Wechsel.
Pfarrer Friedrich Weis aus Gutach ergänzte die Musik mit seiner Predigt. Er unternahm zunächst einen Exkurs in die Entstehungsgeschichte des Kirchenliedes „Was Gott tut, das ist wohlgetan“ und der Bach’schen Kantate. Dann galt seine Interpretation dem Glaubensinhalt des Liedtextes und der Komposition. Er nannte das Lied ein Trostlied, von Bach gekonnt in Musik umgesetzt. Die Kraft eines starken Glaubens und ein hohes Maß an Lebenserfahrung kämen hier zum Ausdruck.
Kantor Zeller hatte mit einem mächtigen Orgelvorspiel den Gottesdienst eingeleitet. Kirchengemeinderat Ralf Dirker sprach ein Gruß- und Dankeswort im Namen der Kirchengemeinde. Die Zuhörer bedankten sich mit langem Applaus. Mit der Wiederholung des kräftigen Eingangschores (Vers 1) verabschiedeten sich die Mitwirkenden.
Noch eine Besonderheit im Gottesdienstes: Das Ehepaar Bärbel und Oskar Heinzelmann war aus Karlsruhe angereist, feierte hier den 30. Hochzeitstag und erlebte den Kantaten-gottesdienst nun sozusagen als Geschenk. Und überdies war die Schriftlesung des Pfarrers genau ihr Trautext. Die Freude über diese „Zufälligkeiten“war riesengroß. Oskar Heinzelmann ist gebürtiger Schiltacher und zog schon vor einigen Jahrzehnten weg.