Silvesteransprachen zum Nachlesen im PDF-Format:

Pfarrer Markus Luy

Pfarrerin Dr. Marlene Schwöbel-Hug:

Pfarrer i. R. Wolfgang Tuffentsammer:

Pfarrer Dr. Christoph Glimpel:

Silvesterzugbuch

Liedtexte und Lieder zum Anhören auf der Homepage der Stadt Schiltach - hier klicken.

Nachtwächter

Nach dem Silvesterzug die nächste Schiltacher Tradition in der gleichen Nacht:

Der Nachtwächter




 

Der Schiltacher Silvesterzug

Silvesterzug
Das Silvesterzug-Gemälde von Eduard Trautwein hängt in der Stadtkirche.


Glocken
Die große Glocke der Stadtkirche erklingt am Silvesterabend um 20.30 Uhr zum Start des Silvesterzuges.
Schwarzwälder Bote am 28.12.2020


Der Schiltacher Silvesterzug

Der Grundgedanke des Silvesterzuges ist das Singen religiöser Lieder am letzten Tag des Jahres als Dank an Gott. Dieses Silvestersingen kann nur im Zusammenhang mit der Entwicklung des Neujahrstages zum Neujahrsfeiertag gesehen werden.

Die christliche Kirche kannte keinen kirchlichen Neujahrsfeiertag und lehnte den Wunsch des Kirchenvolkes nach einem solchen ab. Erst nach der Reformation kam der Wunsch zum Durchbruch. Um 1800 war der Neujahrstag in der evangelischen Kirche als kirchlicher Neujahrsfeiertag mit entsprechendem Gesang, entsprechender Liturgie und Predigt anerkannt.

Nun war auch schon, besonders in pietistischen Kreisen, das Verlangen nach einem ebenso würdigen Abschluss des alten Jahres aufgekommen.

Nach meinen Forschungen ist unser Silvesterzug nicht vor 1811 entstanden. Um diese Zeit gab es in Schiltach mehr Pietisten als sonst. Da nun drei der Lieder rein pietistischen Ursprungs sind, müssen die Schiltacher Pietisten als die Urheber des Silvesterzugs angesehen werden. Man traf sich beim oberen Tor und zog, „Nun danket alle Gott“ singend, zum Pfarrhaus. In manchen Gemeinden Badens ging man gleich in die Kirche zum Gottesdienst. Erst die Generalsynode von 1834 hat diese Gottesdienste am letzten Abend des Jahres anerkannt und allgemein eingeführt. Die Schiltacher haben trotzdem den Silvesterzug als ihren ureigenen religiösen Brauch, den Altjahrsabend zu feiern, beibehalten.

Unser Silvesterzug ist keine Attraktion im üblichen Sinne, sondern ein Dank der Gemeinde an Gott für das zu Ende gehende Jahr. Diesem Sinn des Silvesterzuges Rechnung zu tragen, sind wir alle aufgeführt.

J. Hauth

... und die Zugordnung

Schon 1869 hat der Kirchengemeinderat eine Ordnung für den Silvesterzug beschlossen :

"Es soll künftighin zum Sylvesterzug ein Zeichen mit der Glocke gegeben werden, daß derselbe zur Zeit um 8 1/2 Uhr vor sich gehe. Im Zuge soll nicht geschossen werden."

Der damalige Hauptlehrer J. Höflin, der die Lieder aufgeschrieben und die Melodien in Noten gesetzt hat, schrieb 1886 in einem Brief über den Silvesterzug : "Es ist mein Bestreben, diese schöne Sitte zu erhalten, aber – Ordnung muß sein."

Im Sinne und zur Erhaltung unseres alten Brauches wird um Beachtung folgender Regeln gebeten :

  • 20.15 Uhr: die Gemeinde begibt sich rechtzeitig zum Marktplatz;
  • 20.30 Uhr: während die große Glocke der evangelischen Stadtkirche läutet, formiert sich der Zug.
  • Nach althergebrachter Weise sollen im Silvesterzug nur Laternen, keine Taschenlampen und keine Lampions mitgeführt werden.
  • Durch Eindrängen in den in Bewegung befindlichen Zug wird die Zugordnung und besonders der Gesang empfindlich gestört. Darum wird dringend gebeten, sich am Ende des Zuges anzuschließen.
  • Alle Teilnehmer sollen mitsingen.
  • Der vordere Teil des Silvesterzugs stellt sich vor dem pfarramtlichen Bürogebäude auf.
  • Die Geschäftsinhaber im Bereich des Silvesterzugs werden gebeten, ihre Reklame- und Schaufensterbeleuchtung während des Zuges abzuschalten.
  • Ruhestörungen aller Art, vor allem das Abschießen von Feuerwerkskörpern, müssen unter allen Umständen während des gesamten Silvesterzugs unterbleiben.

Das Liederbuch für den Schiltacher Silvesterzug mit allen Liedern und Erläuterungen zum Zug liegt bei der Bürgerinformation aus.

Traditionelles Liedgut

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